Wanderexkursion Rosenstein am Sa 24.05.2025
„Kann’s im Himmel schöner sein?“ - Wanderexkursion der Parkschule Essingen feiert eine gelungene Premiere
Eine stattliche Gruppe von annähernd 50 Teilnehmern der Parkschule Essingen (+ zwei Sibirische Huskies) traf sich am Samstagmorgen in Heubach-Lautern zur 1. Schüler-Eltern-Lehrer-Wanderexkursion. Nach einer kurzen Begrüßung machte man sich bei strahlendem Sonnenschein unter dem Motto „Hike the Rock“ auf den Weg zum Rosenstein hoch über Heubach. Die Organisatoren hatten den bequemen Weg an der Nordseite des markanten Kalkklotzes gewählt und so blieb den Wanderern genügend Atemluft, um sich im Gespräch über Stufen- und Klassengrenzen hinweg kennenzulernen und die herrliche Landschaft der Alb und die eindrucksvolle grüne Kulisse der Wiesen, Hecken und Wälder zu genießen.
Am Lappertalbach mit seinen Kalktuffterrassen entlang ging es zunächst hinauf zur Lauterner Ölmühle, um dann in den leicht, aber stetig ansteigenden Weg der Bärenhalde einzubiegen. Die teilnehmende Schülerschaft, die sich aus 22 Parkschülern der Klassen 1 bis 8 zusammensetzte, war in diesem Streckenabschnitt tief in die Lösung eines von Geografielehrerin Sabrina Kolb erstellten Quizbüchleins versunken, in dem diverse Quiz- und Beobachtungsaufgaben zur Schulgemeinschaft, des Heimat- und Sachunterrichts und natürlich zur Schwäbischen Alb und ihren vielfältigen Karsterscheinungen zusammengestellt waren. Beim Heubacher Schützenhaus bog man dann von der breiten Schotterstraße ab, auf den abenteuerlichen Trampelpfad, der von den Einheimischen „Zick-Zack-Weg“ genannt wird. Die bunte Parkschul-Karawane schlängelte sich durch den dichten Buchenwald die letzten Höhenmeter hinauf zum Westsporn des Rosensteins, von wo man von der Ruine und vom Lärmfelsen hinab einen grandiosen Blick auf die heimatliche Landschaft und das üppige Frühjahrsgrün werfen konnte. Bei ungetrübten Sichtverhältnissen ließen sich im Westen sogar der Stuttgarter Fernsehturm und im Norden die bewaldeten Höhen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes mit der „Hohen Brach“ (586 m ü. NHN) und seinem Fernmeldeturm als deren höchste Erhebung entdecken.
Bei der Waldschenke durften nach knapp 300 bewältigten Höhenmetern die wohlverdienten Vesperbrote ausgepackt und genossen werden, bevor man sich den Spielgeräten auf dem Spielplatz zuwendete. Nach der körperlichen Stärkung trafen die beiden Guides ein, die den beiden Teilgruppen in zwei Führungen die natürlichen und kulturellen Besonderheiten des Rosensteins auf das Alter hin abgestimmt näherbringen sollten.
Speleologin Gabriele Bitzer von der Höhlenkundlichen Arbeitsgemeinschaft Rosenstein wanderte mit ihrem Teil der Gruppe übers Rosensteinplateau weiter in Richtung Osten zum Finsteren Loch. Dort erhielten die Teilnehmer eine Vielfalt an Informationen zur Höhlenentstehung, zur Höhlenfauna und zur Arbeit und Ausrüstung eines Höhlenforschers. Das Finstere Loch ist mit 140 Metern Länge die längste der ca. 30 bekannten Höhlen des Rosensteinmassivs. „Sie verfügt, neben den beiden natürlich entstandenen Mundlöchern im Süden und Nordosten, über einen weiteren seitlichen Zugang, durch den Tageslicht in die Höhlen fällt. Die Höhle weitet sich kurz hinter dem südlichen Eingang in eine bis zu 17 m breite und 5 m hohe Halle. Über einen Versturz führt der Höhlengang weiter, wird schmaler, niedriger, steigt an und mündet nach etwa 50 m in einer weiteren, nun 36 m langen und bis zu 6,5 m breiten
Halle, die an ihrer höchsten Stelle über 13 m misst. Über ein Gefälle führt ein 25 m langer Gang zum nordöstlichen Ausgang der Höhle. Zum Schutz überwinternder Fledermäuse sind die drei Höhlenzugänge mit Gittern versehen. Das Gitter am Südeingang besitzt eine Tür, die lediglich während der Sommermonate geöffnet ist.“ [Quelle: Wikipedia]
Mit großem Interesse, Mut und viel körperlichem Geschick folgten die Schülerinnen und Schüler der Höhlenforscherin in die Unterwelt und durften „schlufend“ (Schluf bezeichnet eine Engstelle in einer Höhle oder in einem Höhlensystem, die ein Mensch in der Regel nur auf dem Boden kriechend passieren kann), selbst durch die schmalsten Stellen des Höhlengangs zwängen. Für die erwachsenen Teilnehmer gab es zum Glück Ausweichrouten und so konnten auch sie sich schließlich bis zum hinteren Höhlenfenster durchschlagen.
Die zweite Forschertruppe wandelte zusammen mit dem erfahrenen Heubacher Gästeführer Volker Rösner, auf dem 2021 eingeweihten und ausgezeichnet ausgeschilderten und dokumentierten „Archäopfad“ von der mittelalterlichen Burgruine, den eisenzeitlichen Wallanlagen zu den „Wohn“-Höhlen Kleine Scheuer und Dreieingangshöhle. Fast 15 000 Jahre Menschheits- und Erdgeschichte legten die Parkschüler, ihre Eltern und Lehrer innerhalb von knapp zwei Stunden im Schnelldurchlauf mit ihrem Guide zurück. Mit großem Fachwissen und pädagogischem Gespür für die Zielgruppe erläuterte er den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Besiedlungsgeschichte des markanten Felsklotzes von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter hinein. Kompetent und einfühlsam stillte er dabei den grenzenlos erscheinenden Wissensdurst seiner jüngeren und älteren Zuhörerschaft und verwies alle Interessierten noch einmal auf die insgesamt 11 großen und umfassend informierenden Tafeln, die über das Rosensteinplateau verteilt, auch Besuchern ohne begleitenden Gästeführer, die Jahrtausende andauernde und äußerst spannende Siedlungsgeschichte des Heubacher Hausbergs näherbringen.
Beide „Forschergruppen“ trafen anschließend in der Hütte des Schwäbischen Albvereins auf dem Glasenberg wieder zusammen, wo man die einmalige Möglichkeit hatte, den 142 Meter hohen Fernmeldeturm bis hinauf auf die Besucherplattform zu besteigen. Trotz der umfangreich zurückgelegten Kilometer erklommen die Wanderer der Parkschule auch die letzten Höhenmeter des Tages per Wendeltreppe und 139 Stufen in überraschendem Tempo. Als Belohnung durften sie dann am späten Nachmittag in einem grandiosen 360°-Panorama die Schönheit ihrer Heimat bewundern. Angesichts des spektakulären Ausblicks den Albtrauf entlang, fasste eine Teilnehmerin mit offenem Mund staunend, aber stimmig zusammen: „Kann’s im Himmel schöner sein?
Am Lagefeuer bei der Albvereinshütte konnten sich die fleißigen Wanderer der Lerngemeinschaft Parkschule Essingen dann abschließend die hochverdiente Grillwurst und/oder erfrischende Kaltgetränke im geselligen Rahmen zu Gemüte führen und gemeinsam einen wunderschönen Tag ausklingen lassen.
Jochen A. Haag
Die Ausschreibung: "Hike The Rock" - gemeinsame Wanderexkursion auf den Rosenstein am Samstag, 24. Mai 2025
Die Parkschule Essingen lädt ihre Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und die Lehrer am Samstag, 24. Mai 2025 zu einer gemeinsamen Wanderexkursion auf den Rosenstein ein.
Zielgruppe:
Teilnahmeberechtigt sind Schülerinnen und Schüler (Klassen 1 bis 10), Eltern/Geschwister, Fördervereinsmitglieder und aktuelle und ehemalige Lehrerinnen und Lehrer der Parkschule Essingen. Schüler müssen zwingend von einer/m Erwachsenen begleitet und beaufsichtigt werden. Die teilnehmenden Lehrkräfte übernehmen keine Aufsichtsaufgaben.
Treffpunkt:
Wanderparkplatz Lappertal in Lautern (Rosensteinstraße, Gärtnerei Deininger), individuelle Anfahrt.
Wanderroute:
Lappertalparkplatz - Ölmühle - Wanderweg Bärenhalde (Richtung Heubach) - Schützenhaus Heubach - Franz-Keller-Weg (Zickzack-Weg) - Ruine Rosenstein - Lärmfelsen - Spielpatz bei der Waldschenke.
Für die Wanderstrecke (ca. 6 km, zum Teil asphaltiert, geschottert, Trampelpfad, nicht für Kinderwägen geeignet) haben wir ein Quiz für Kids und interessierte Erwachsene vorbereitet. Ein internetfähiges Smartphone sollte mitgebracht werden.
Ablauf/Programm:
- Startzeit: 9:00 Uhr
- ca. 11:00 Uhr: Vesper- und Spielpause bei der Waldschenke
- ab ca. 11:30 Uhr: Die Exkursionsgruppe „Höhlen“ wandert mit Gabriele Bitzer von der Höhlenkundlichen Arbeitsgemeinschaft Rosenstein weiter zur Erkundung des Finsteren Lochs (angemessene, robuste Kleidung, Taschenlampen und Fahrrad- bzw Bauhelme nicht vergessen!). Die Exkursionsgruppe „Siedlungsgeschichte“ mit Wolfgang Naak (Mitglied im Arbeitskreis Steinzeit des Landesdenkmalamts) erkundet altsteinzeitliche, eisenzeitliche und mittelalterliche Siedlungsspuren auf dem Rosenstein.
- ca. 14:30 Uhr: Beide Gruppen treffen sich an der Hütte des Schwäbischen Albvereins auf dem Glasenberg beim Heubacher Fernsehturm zur Turmbesteigung und/oder zum gemütlichen Ausklang. Am Lagerfeuer können mitgebrachte Würste gegrillt werden. Die SAV-Hütte ist geöffnet und es gibt einen Getränkeverkauf und Toiletten.
- Offenes Ende: Individueller oder gemeinsamer Rückweg über den Lappertalweg hinab zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Unkostenbeitrag:
6 Euro pro Teilnehmer/in. Mit der verbindlichen Anmeldung wird die Bezahlung des Unkostenbeitrags fällig. Bitte geben Sie außerdem verbindlich an, welcher Expertengruppe Sie sich anschließen möchten. Die Aufsichtspflicht bei dieser Veranstaltung liegt bei den Eltern.
Geben Sie das vollständig ausgefüllte Anmeldeformular Ihrem Kind zusammen mit dem fälligen Unkostenbeitrag in einem geschlossenen Umschlag bis spätestens Freitag, 09. Mai 2025 wieder mit in die Schule zur/zum Klassenlehrer/in.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an j.haag@parkschule-essingen.de
Beschreibung und Anmeldebogen stehen hier als Download bereit.